Lagerkosten

Definition & Bedeutung

 

Lagerkosten umfassen alle die Kosten, die beim Lagern von Waren anfallen. Je höher der Lagerbestand, desto größer ist zwar die Lieferfähigkeit, aber desto mehr Lagerkosten fallen an, zusätzlich zu der Kapitalbindung durch die gelagerten Artikel.  Lagerkosten können aus verschiedenen Komponenten bestehen, dazu gehören:

  • Kosten für Lagerflächen: Raummiete oder Heizkosten,
  • Personalkosten für das Handling von Waren im Lager: Lagermitarbeiter, Inventur-Aushilfen, Mitarbeiter für die Bestandsverwaltung,
  • Kosten für Lagerausstattung wie Regale, Gabelstapler und Transportbänder,
  • Versicherungskosten für das Lager,
  • Kosten für Systeme zur Bestandsverwaltung und -kontrolle,
  • Kosten für die Entsorgung abgelaufener oder beschädigter Lagerbestände.

 

Wie berechnet man Lagerkosten?

Die genaue Berechnung der Lagerkosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe des Lagers oder der Art der gelagerten Ware. Grundsätzlich können Lagerkosten in drei Kategorien unterteilt werden: Lagerhaltungskosten, Bestellkosten und Lagerverwaltungskosten.

Lagerhaltungskosten umfassen beispielsweise Mietkosten, Energie- und Heizkosten, Versicherungskosten, Wartungskosten sowie Kosten für die Lagerausstattung wie Regale, Paletten oder Stapler. Bestellkosten entstehen durch die Bestellung und Anlieferung von Waren und umfassen beispielsweise Transportkosten oder Kosten für Verpackungsmaterial. Lagerverwaltungskosten beinhalten Kosten für die Lagerverwaltung, wie zum Beispiel Personalkosten für die Lagermitarbeiter oder Kosten für die Lagerverwaltungssoftware.

Um die Gesamtkosten für die Lagerhaltung zu ermitteln, müssen alle Kosten addiert und durch die gelagerte Menge der Waren dividiert werden. Auf diese Weise erhält man die durchschnittlichen Lagerkosten pro Einheit, die auch als Lagerhaltungskosten pro Einheit bezeichnet werden. Die genaue Berechnung der Lagerkosten ist wichtig, um die Rentabilität der Lagerhaltung zu überprüfen und zu optimieren.

 

Welche Faktoren beeinflussen die Lagerkosten? 

Die Lagerkosten können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter:

  • Lagerstandort: Ein Standort in der Nähe der Kunden kann z.B. die Versandkosten senken, aber die Mietkosten für das Lager erhöhen.
  • Lagerbestand: Ein zu hoher Lagerbestand kann dazu führen, dass die Lagerkosten steigen, während ein zu niedriger Lagerbestand Engpässe und Lieferverzögerungen verursachen kann.
  • Produktspezifikationen: Einige Produkte erfordern möglicherweise spezielle Lagerbedingungen, wie z. B. klimatisierte Lagerräume oder zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, was die Lagerkosten erhöhen kann.
  • Verkaufs- und Produktionszyklen: Produkte, die saisonal verkauft werden, müssen im Vorfeld auf einen bestimmten Zeitpunkt hin produziert und gelagert werden (bspw. Schokoladennikoläuse), bzw. nach der Saison aufbewahrt werden für einen eventuellen Wiederverkauf (bspw. Gartenmöbel). . Produkte, die gleichmäßig über das ganze Jahr verkauft werden, erfordern kleinere Lagerkapazitäten.

 

Wie können Lagerkosten optimiert werden?

Es gibt verschiedene Strategien, um Lagerkosten zu senken und die Effizienz in der Lagerhaltung zu steigern:

  • Überwachung der Lagerbestände und Reduzierung von Überbeständen
  • Eliminierung von Ladenhütern
  • Priorisierung der Verfügbarkeit durch eine ABC-Analyse der Waren
  • Verbesserung der Lagerplatznutzung durch bessere Platzierung und Verpackung von Produkten
  • Nutzung von Drop-Shipping, um Bestände zu reduzieren

Eine Warenwirtschaftssoftware kann dabei helfen, diese Strategien zu implementieren und die Lagerkosten zu senken, durch automatische Bestandsverwaltung und Errechnung idealer Lagerbestände durch Parameter wie Mindestbestand und Höchstbestand, Wiederbeschaffungszeit und durchschnittlichem Verbrauch . Warenwirtschaftssoftware kann auch dazu beitragen, die Lagerkosten zu senken, indem sie die Prozesse vom Bearbeiten der Bestellung bis hin zum Versand optimiert und teilweise automatisiert. Dies geschieht, indem beispielsweise Picklisten die Wegzeiten berücksichtigen oder Belege wie Lieferscheine und Retourenlabel automatisch gedruckt werden.  Genauso überwacht eine Warenwirtschaft kritische Werte wie Überbestände oder Engpässe, inklusive automatischer Lagerbestandswarnungen und ggf. sogar automatisiert ausgelöster Nachbestellung.

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