Net Promoter Score (NPS)

Definition & Bedeutung

Der Net Promoter Score (NPS) ist eine zentrale Kennzahl im Bereich Kundenbindung und Kundenzufriedenheit. Für Online-Händler und E-Commerce-Verantwortliche kann der NPS zum strategischen Navigationsinstrument werden, um die Kundenloyalität zu messen, Optimierungspotenziale zu identifizieren und den langfristigen Unternehmenserfolg zu fördern.

Was ist der Net Promoter Score (NPS)?

Der Net Promoter Score (NPS) misst, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kunde dein Unternehmen, ein Produkt oder eine Dienstleistung weiterempfiehlt. Der NPS basiert auf der Weiterempfehlungsbereitschaft: Je mehr deiner Kunden dich aktiv im Freundes- oder Kollegenkreis bewerben, desto höher ist der NPS. Ursprünglich entwickelt von Fred Reichheld und den Beratungsunternehmen Bain & Company sowie Satmetrix, wird der NPS branchenübergreifend angewendet, um mit einer einfachen Kennzahl Kundenstimmen im Unternehmen hörbar zu machen. Die Bedeutung des NPS wächst damit über die reine Zahl hinaus – sie entfaltet ihre Wirkung als Gradmesser für Loyalität, Zufriedenheit und potenzielles Wachstum.

Wie wird der Net Promoter Score (NPS) berechnet?

NPS Skala und Frage

Im Zentrum der NPS-Erhebung steht eine schlichte, aber sehr wirkungsvolle Frage: „Wie wahrscheinlich ist es, dass du unser Unternehmen bzw. unsere Marke einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen würdest?“ Die Kunden antworten darauf auf einer Skala von 0 (sehr unwahrscheinlich) bis 10 (äußerst wahrscheinlich). Diese Antwortskala ist internationaler Standard und sorgt für Vergleichbarkeit von Unternehmen und Branchen.

NPS Formel und Beispielrechnung

Die eigentliche Berechnung des NPS Score folgt einer klaren Systematik:

  • Ermittle den prozentualen Anteil der Promotoren (Bewertung 9 oder 10).
  • Ermittle den prozentualen Anteil der Detraktoren (Bewertung 0 bis 6).
  • Subtrahiere die Detraktoren von den Promotoren.

Beispiel für einen Online-Shop: Von 100 befragten Kunden bewerten 60 mit 9 oder 10 (Promotoren), 20 bewerten mit 0-6 (Detraktoren) und 20 mit 7-8 (Passive). Die Formel lautet: 60% (Promotoren) minus 20% (Detraktoren) = NPS von 40.

Der mögliche Wertebereich des NPS reicht von -100 (alle sind Detraktoren) bis +100 (alle sind Promotoren).

Was bedeuten die Kundengruppen im Net Promoter Score?

Promotoren (9-10)

Promotoren sind Fans oder sogar begeisterte Botschafter deines Shops oder deiner Marke. Sie haben eine extrem hohe Zufriedenheit und empfehlen dich aktiv weiter. Ihr Verhalten kann maßgeblich zum organischen Wachstum beitragen – durch Mundpropaganda, Bewertungen oder eigene Netzwerke. Gerade im E-Commerce sind diese Kunden wertvoll, da sie nicht nur selbst treu bleiben, sondern auch Neukunden bringen.

Passive (7-8)

Diese Gruppe ist mit deinem Angebot grundsätzlich zufrieden, aber nicht vollends begeistert. „Passive“ Kunden empfehlen zwar nicht aktiv weiter, wechseln aber auch nicht so leicht zur Konkurrenz. Jedoch besteht hier das Risiko, dass sie bei einem besseren Angebot schnell abspringen könnten. Für Online-Händler lohnt es sich deshalb, gezielte Maßnahmen zur Begeisterung und langfristigen Bindung dieser Gruppe zu entwickeln.

Kritiker/Detraktoren (0-6)

Detraktoren sind kritische oder unzufriedene Kunden. Oft äußern sie Frust offen oder indirekt – durch Reklamationen, schlechte Bewertungen oder negative Mundpropaganda. Im E-Commerce können sie durch Social Media und Bewertungsplattformen schnell Imageschäden verursachen. Für Händler ist es essenziell, die Ursachen für Unzufriedenheit zu erkennen und rasch zu beseitigen.

Warum ist der Net Promoter Score (NPS) für Online-Händler wichtig?

Ziele und Nutzen für Unternehmen

Der Net Promoter Score ist sehr viel mehr als nur eine Zufriedenheitsmessung. Im E-Commerce bietet er unter anderem folgende Vorteile:

  • Kundenbindung gezielt steuern: Sehr zufriedene Kunden kaufen häufiger, bleiben länger und empfehlen dich weiter.
  • Frühzeitiges Erkennen von Schwachstellen: NPS-Feedback signalisiert, wo Optimierungsbedarf besteht – zum Beispiel im Checkout-Prozess oder bei der Liefergeschwindigkeit.
  • Einbindung ins Customer Experience Management (CEM): Die Rückmeldungen helfen, Prozesse kundenzentriert weiterzuentwickeln.
  • Marketing- und Wachstumshebel: Durch die gezielte Aktivierung von Promotoren können Händler Empfehlungsmarketing effektiver gestalten.

Welche Grenzen und Kritik gibt es am Net Promoter Score (NPS)?

Hauptkritikpunkte

Trotz zahlreicher Vorteile gibt es auch kritische Stimmen zum NPS. Fachleute bemängeln unter anderem, dass die Kategorisierung der Antwortskala (Promotor, Passiv, Detraktor) willkürlich sein kann. Zudem wird darauf hingewiesen, dass der Zusammenhang zwischen NPS und tatsächlichem Umsatzwachstum nicht in allen Branchen nachweisbar ist. Die Bedeutung des NPS sollte deshalb stets im Kontext interpretiert werden.

Wann ist NPS nicht geeignet?

NPS ist besonders für standardisierte, volumenstarke Geschäftsmodelle wie im E-Commerce geeignet. Bei extrem erklärungsbedürftigen oder individuellen Produkten kann die Ein-Fragen-Logik zu kurz greifen. Ebenso sollte der NPS nicht isoliert, sondern immer im Verbund mit anderen KPIs genutzt werden.

Wie kannst du den Net Promoter Score (NPS) in der Praxis nutzen?

NPS-Umfrage durchführen und Feedback sammeln

Die Umsetzung im Shop ist denkbar einfach: Eine kurze NPS-Umfrage lässt sich schnell per E-Mail, beim Checkout oder nach der Lieferung integrieren. Für sinnvolles Benchmarking und bessere Ergebnisse empfiehlt es sich, zusätzlich die sogenannte „Warum-Frage“ nachzuschalten. So gewinnst du nicht nur den Zahlenwert, sondern auch die Hintergründe für jede Bewertung.

NPS verbessern: Tipps und Maßnahmen

Um den NPS gezielt zu erhöhen, helfen unter anderem folgende Ansätze:

  • Schnelles Reagieren auf negatives Feedback (Kontakt zu Detraktoren aufnehmen)
  • Stärken- und Schwächenanalysen auf Basis der NPS-Kommentare durchführen
  • Promotoren zu Markenbotschaftern machen, z.B. durch Einbindung in Kundenforen, Case Studies oder exklusive Programme
  • Kritische Touchpoints in der Customer Journey optimieren (z.B. Retourenprozess oder Kundenservice)

Wie schneidet der Net Promoter Score (NPS) im Vergleich & Benchmarking ab?

Branchenvergleich und typische Werte

Um den eigenen Wert einzuschätzen, sind Branchenbenchmarks zentral. Im E-Commerce liegt der durchschnittliche NPS oft zwischen 30 und 50 – Top-Performer erreichen Werte von 60 und mehr. Negative Werte sind nicht ungewöhnlich, signalisieren aber dringenden Handlungsbedarf. Wichtig: Internationale Vergleiche müssen mit Vorsicht betrachtet werden, da kulturelle Unterschiede das Antwortverhalten beeinflussen.

Wie ist die Geschichte und Entwicklung des Net Promoter Score (NPS)?

Wer hat den NPS erfunden?

Der NPS wurde 2003 von Fred Reichheld gemeinsam mit Bain & Company und Satmetrix entwickelt. Ziel war es, eine einfache Kennzahl zu schaffen, die Unternehmen ein pragmatisches Werkzeug für Kundenloyalität an die Hand gibt.

Weiterentwicklung und heutige Bedeutung

Inzwischen wird häufig vom „Net Promoter System“ gesprochen: Der Fokus verschiebt sich auf die kontinuierliche Arbeit mit Kundenfeedback und die Integration in das Tagesgeschäft. Moderne Customer Experience Plattformen erlauben es, NPS-Daten mit anderen Kanälen zu verknüpfen und daraus abteilungsübergreifende Verbesserungen abzuleiten.

Wie unterscheidet sich der Net Promoter Score (NPS) von anderen Kennzahlen?

NPS vs CSAT

CSAT (Customer Satisfaction Score) misst die Zufriedenheit in Bezug auf eine konkrete Transaktion oder Interaktion, während der NPS die generelle Loyalität und Weiterempfehlungsbereitschaft adressiert. Ein hoher CSAT bedeutet, dass ein einzelner Kaufprozess reibungslos ablief – der NPS fragt: Wirst du den Shop oder die Marke wirklich weiterempfehlen?

NPS vs CES

Der CES (Customer Effort Score) misst, wie viel Aufwand ein Kunde betreiben muss, um ein Anliegen zu lösen – z. B. eine Bestellung aufgeben oder ein Problem schildern. Auch wenn alle drei Kennzahlen aus dem Bereich Kundenzufriedenheit und -bindung stammen, verfolgt der NPS die langfristige Loyalität und das Wachstumspotenzial aus Empfehlungen.

Wie lässt sich der Net Promoter Score (NPS) in E-Commerce-Strategien integrieren?

Verknüpfung von NPS mit Customer Journey Mapping

Durch die Analyse der NPS-Werte an unterschiedlichen Kontaktpunkten (z. B. Anmeldung, Kaufabschluss, Lieferung oder Support) kann gezielt identifiziert werden, wo die Kundenerfahrung verbessert werden sollte. Im Kontext einer Commerce-Plattform wie Hublify lässt sich der NPS nahtlos mit Modulen wie Order Management oder Billing kombinieren, um systematisch Kundenfeedback entlang der gesamten Journey zu sammeln.

NPS als KPI für Marketingkampagnen

Für die Messung von Marketing-ROI ist der NPS ein starker Indikator: Eine erfolgreiche Kampagne steigert nicht nur die Konversion, sondern hebt langfristig auch die Zahl der Promotoren. Durch gezielte Follow-ups bei besonders positiven Bewertungen (z. B. durch gezielte Gutscheine oder Affiliate-Programme) kann der Händler direkt auf das Empfehlungsverhalten einwirken.

Häufige Fragen zum Net Promoter Score (NPS) – FAQ

Was ist ein guter NPS-Wert?

Was ein guter NPS ist, hängt von Branche, Markt und Wettbewerb ab. Werte über 0 sind generell positiv, Werte ab 30 oder 40 gelten im E-Commerce als sehr solide. Alles über 60 ist exzellent und weist auf eine extrem hohe Kundenloyalität hin.

Wie rechnet man den NPS aus?

Die Berechnung ist einfach: Anteil Promotoren (9–10) minus Anteil Detraktoren (0–6) ergibt den Net Promoter Score. Passiv-Bewertungen (7–8) werden nicht berücksichtigt.

Ist der NPS ein KPI?

Ja, der Net Promoter Score ist längst als einer der wichtigsten KPIs im modernen E-Commerce angekommen. Gerade in einer Commerce Plattform wie Hublify kann der NPS optimal als Steuerungsgröße für Kundenzufriedenheit und Wachstum integriert werden. Er hilft, Strategien datenbasiert zu gestalten und die Customer Experience dauerhaft zu optimieren.

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