Frau vor blauem Himmel - Data Natives und ihre Welt

Die smarte Welt der Data Natives

Bist du ein Data Native?

Schon wieder so ein Buzzword… sind Digital Natives eben erst in aller Munde, kommt schon die nächste Definition.

Auch wenn ich kein großer Freund von Buzzwords bin, fasziniert mich der Begriff des Data Natives. Rein biologisch gehöre ich keinesfalls in die Kategorie der heranwachsenden Generation, gedanklich jedoch treibt mich diese Frage schon länger um:

Wenn Daten das Gold des 21. Jahrhunderts sind, wer ist in der Lage, das Gold zu heben?

Erik Brynjolfsson, Ökonom und Direktor des Massachusetts Institute of Technology Center for Digital Business, stellt schon vor fast zehn Jahren fest: “Wir geraten rapide in eine Welt, in der alles überwacht und gemessen werden kann, aber das große Problem wird die Fähigkeit der Menschen sein, diese Daten zu nutzen, zu analysieren und ihnen Sinn zu verleihen.“

Wer ist ein Data Native?

Laut Monica Rogati, selbst ausgewiesene Datenexpertin, gehören zu den Data Natives diejenigen, die erwarten, dass Technologie ihre Welt „smart“ unterstützt, bezogen auf den Handel, dass Technologie ihre Gewohnheiten, Geschmack und Bedürfnisse erkennt und mit entsprechenden Angeboten beantwortet.

„While digital natives ask what they can do with technology, data natives are more concerned about what technology can do for them. It’s not enough for a magazine to be digital and responsive; it shoud be personalized and context-sensitive.“

Data Native als diejenigen, denen Daten dienen?

Wie weit sind die Data Natives schon auf dem Vormarsch, ihre smarte Welt schon Realität? Wie viele Menschen wollen wirklich ein durch und durch personalisiertes Angebot von Produkten und Services? Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts unter 1.065 Menschen in Deutschland zeigt, dass die meisten Befragten damit einverstanden sind, wenn auf Grundlage ihrer persönlichen Daten und ihres Verhaltens automatisiert Vorschläge entsprechend ihres Geschmacks zu Filmen, Musik, Shopping, Events, etc. gemacht werden.

Gleichzeitig sind sie aber dagegen, dass diese Personalisierung auf Basis ihrer persönlichen Daten geschieht. 82% sind besorgt um ihren Datenschutz. Das eigene Verhalten wie Kaufhistorie, Standort, angesehene Videos,etc. sollen im Netz nicht dokumentiert werden. So widersprüchlich sind sie also…

Oder als die, die Daten vorantreiben und damit die Künstliche Intelligenz

Während sich Rogatis Definition zu Data Natives zunächst passiv anhört -erscheinen sie doch als die Konsumenten von datengesteuerten Produkten und Services - so nehmen sie dann eine aktive Rolle ein. Aus dem Frust darüber, dass automatisierte Vorschläge doch nicht so smart sind und der Video Streaming Dienst beispielsweise dem Kind einen Horrorfilm vorschlägt, treiben sie die Perfektionierung der Technologie voran.

Schlaue Algorithmen allein reichen nicht aus, um die Data Native Kunden zu befriedigen. Eine schicke und einfach zu bedienende Benutzeroberfläche und perfekte User Experience sind mindestens genauso wichtig, damit die Technologie genutzt wird und dadurch wieder neue Benutzerdaten generiert und Produktverbesserung ermöglicht werden.

Umgang mit Daten wird zur Arbeitsgrundlage

So oder so, wer sich den Nutzen von Daten nicht zunutze machen kann, wird Schwierigkeiten haben, Data Natives als Kunden abzuholen. Heißt das, dass wir alle nun einen Grundkurs in Statistik besuchen sollen? Thomas Davenport prognostiziert schon vor etlichen Jahren im Harvard Business Manager, dass Datenwissenschaftler den besten Job des 21. Jahrhunderts hätten und der Rest der Menschheit gut daran tun würde, sich Grundkenntnisse anzueignen. Denn der Umgang mit Daten wird mehr und mehr zu einer Arbeitsgrundlage wie das Beherrschen der Grundrechenarten.

Datenkompetenz, wo kommt sie her?

Eine gewisse Datenkompetenz ist also für jedermann notwendig. Auch wenn der Statistik-Kurs schon lange zurück liegt und echte Analysen in den Aufgabenbereich von quantitativen Analysten fällt, Manager sollten laut Davenport die richtigen Fragen an Daten stellen können:

  • Was istdie Quelle der Daten?

  • Wierepräsentativ ist die Stichprobe?

  • Gibt esAusreißer? Mit welcher Konsequenz?

  • Was sinddie Prämissen? Sind sie noch gültig?

  • Fürwelches analytische Verfahren wurde sich entschieden? Warum?

Für nachwachsende Führungskräfte wird das Thema Datenkompetenz noch relevanter werden. Digitalisierung bedeutet automatisch „mach was mit deinen Daten“. Und dann stellt sich schnell die Frage, welche Rolle Datenkompetenz in der Bildung einnimmt. Aus eigener Erfahrung passiert auf dieser Front noch herzlich wenig.



Letzte Aktualisierung: 28.11.2022
Autorenprofil

Begleiterin der ersten Schritte in die Digitalisierung aus Software-Perspektive. Interdisziplinärer Background mit Leidenschaft für eCommerce, kommunikative Pointe und kreative Ideen.

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