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Definition & Bedeutung
Eine Middleware ist ein Vermittler und Brückenbauer zwischen Anwendungen, übersetzt also zwischen verschiedenen Software-Anwendungen, Tools oder Datenbanken. Der Begriff wurde in den 80er Jahren häufig benutzt für Lösungen, um zum Beispiel alte „Legacy-Systemen“ mit neueren Systemen zu verbinden. Heute gewinnt er mit Headless Commerce und Microservices wieder an Bedeutung, um verteilte Anwendungen zu unternehmensweiten Informationssystemen zu integrieren. Der Endanwender kann so von nahtlosen Services profitieren.
Im Onlinehandel erwartet der Kunde dieses Ineinandergreifen der Systeme: ein Kundenservices soll rund um die Uhr auf Bestellhistorie und Status Zugriff haben, eine Benachrichtigung bei relevanten Angeboten oder wieder verfügbaren Artikeln oder das Abrufen des Logistikstatus in Echtzeit im Kundenkonto soll funktionieren.
Wie funktioniert Middleware?
Eine Middleware wird, wie der Name schon sagt, zwischen zwei Systeme geschaltet. Dabei müssen die Systeme nicht direkt miteinander kommunizieren können, sondern nur mit der Middleware-Software. Diese kann dann die Anfrage und Daten „übersetzen“ beziehungsweise "umschreiben und umstrukturieren", verschiedene Anfragen verwalten und weitergeben. Sie orchestriert sozusagen die Datenflüsse. Ein Beispiel ist die Bestelldaten aus einem Shopsystem umzuwandeln und eventuell anzureichern, um sie dann einem neuen Datenformat an das ERP-System zu übergeben.
Middleware kommuniziert zwischen Frontend- und Backend-Anwendungen über eine standardmäßige API. Im eCommerce wäre das bspw. die Verknüpfung eines Backends, das für die Datenverwaltung und Geschäftsprozesse zuständig ist, mit einer Ausgabe der Daten in einer App für Soziale Medien oder im Webshop (Frontend).
Folgende Aufgaben führt eine Middleware dabei aus:
- Sie verknüpft heterogene Softwareanwendungen zu einem homogenen System.
- Dem Benutzer bleibt die interne Verknüpfung verborgen.
- Über eine einheitliche, standardmäßige Schnittstelle (API) stellen Entwickler die Anfragen an Services.
- Dadurch können einzelne Komponenten schneller weiterentwickelt, gewartet oder ausgetauscht (Abstrahierung von Services) werden. Innovationen können schneller umgesetzt werden.
- Sie stellt eine Reihe allgemeiner Services bereit, die die Zusammenarbeit von Anwendungen ermöglichen und die doppelte Ausführung von Aufgaben verhindern.
- Modernere Middlewares übernehmen auch immer häufiger auch Funktionen der Prozesssteuerung.
Wofür braucht man Middleware?
Middleware ist überall da notwendig, wo verschiedene Anwendungen kommunizieren müssen. Ohne Middleware müssten Entwickler für jede Softwarekomponente, die mit einer Anwendung sprechen soll, einen eigenen Datenaustausch programmieren.
Eine Middleware ist dann notwendig, wenn:
- bestehende Systeme oder Softwarekomponenten beibehalten werden sollen
- und die Konnektivität zwischen den Einheiten erhöht werden soll.
- agiles Arbeiten ermöglicht werden soll: einzelne Komponenten können verändert werden, ohne das Gesamte zu gefährden
- Sicherheit: Middleware kann auch notwendig sein, um Daten zu verschlüsseln und die Kommunikation zwischen Anwendungen sicher zu machen, oder Datenverkehr zu limitieren oder zu filtern. Beim Bestellen in einem Shop ist Middleware also sowohl notwendig dafür, dass Zahlungsdaten sicher übertragen werden, als auch, dass ein Produkt, was nur noch einmal vorhanden ist, auch nur an eine Person verkauft wird.
Warum wird Middleware im eCommerce beliebter?
Zwischenzeitlich sind viele Softwaresysteme API-anbindungsfreundlicher geworden und beinhalteten selbst Konnektoren zu typischen angrenzenden anderen Standardsoftwares. Womit ältere Middleware überholt schienen und eher negativ und kostenverursachend empfunden wurden.
Moderne Shops und Commerce-System hingegen werden immer häufiger mit Kombinationen aus vielen und verschiedenen Anwendungen aufgebaut, die von verschiedenen Anbietern kommen und womöglich keine standardmäßigen Schnittstellen haben – somit wird Middleware wieder relevant. Middleware lohnt sich umso mehr, je mehr Anwendungen kommunizieren können. Wenn man also sein ERP, sein PIM, mehrere Frontends und vielleicht noch die Software eines Dropshipping-Anbieters synchronisiert, kann Middleware, die all die Anfragen verwaltet, Gold wert sein. Middleware wird also genutzt, um Daten aus verschiedenen Quellen zu vernetzen und richtig einzusetzen. So kann man eine stark personalisierte Nutzererfahrung erreichen und gleichzeitig auf zuverlässige Daten setzen.
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