Header Systemwechsel

Wechsel von Shopware 5 zu Shopify? Wie die Migration gelingen kann

Shopware 5 ist eines der beliebtesten Shopsysteme bei deutschen Shopbetreibern. Trotzdem überlegen gerade viele, ob sie ihren auf Shopware 5 laufenden Shop zu Shopware 6 migrieren oder sich doch nach einer anderen Lösung umschauen. Warum?

Für Shopware 5 lief der Support bereits im Juli 2021 aus, was bedeutet, dass das System technisch nicht mehr weiterentwickelt wird. Der End of Life (EOL) ist für August 2024 angekündigt. Weder das eine noch das andere muss dazu führen, dass ein Wechsel ansteht. Jedoch wurde mit dem Release von Shopware 6 deutlich, dass Shopware 6 von Grund auf neu programmiert wurde und ein einfaches Update von 5 auf 6 schwierig, wenn nicht unmöglich ist. Es geht also so oder so um einen Relaunch, bei dem Kosten, Aufwand und Möglichkeiten wieder neu austariert werden müssen.

In diesem Zusammenhang könnte für manche Shopware 5 Betreiber ein Wechsel zu Shopify eine Alternative sein. Für wen lohnt sich dieser Wechsel?

Shopware 6 vs. Shopify

Jeder Shopsystem-Vergleich ist aus der Perspektive des Erstellers zu sehen. Wie Features bewertet werden, hängt nicht nur vom technologischen Know-How und der eCommerce Praxis-Erfahrung ab, sondern auch von den Zielen und Rahmenbedingungen des jeweiligen Shops. Unser Partner eshop-Guide hat in einem Vergleich herausgearbeitet, welche Aspekte für wen relevant sind:

  • Kosten:
    Insbesondere für kleinere und mittlere Shops ist das neue Preismodell von Shopware 6 mit einem Einstiegspreis von 600€ monatlich happig. Der Wechsel in die nächsten Stufen (Individuelle Preise, für Evolve meist ab 2400€, Beyond ab 6500€) erfolgt, sobald ein Gesamtumsatz (GMV – Gross Merchandising Volume) erreicht wird, der wiederum Retouren oder Margen nicht berücksichtigt – es geht hier nicht um den Gewinn. 

    Bei Shopify starten Shops mit dem Basic Tarif für 36€ monatlich, die nächsten Stufen, die sich im Funktionsumfang und in den Transaktionsgebühren unterscheiden, starten bei 105€ (Shopify) und 384€ (Advanced). Shopify Plus als Enterprise-Lösung startet bei 2000 USD monatlich. 
     
    Bei Shopware gibt es seit jeher eine kostenlose Open Source Community-Version mit einer starken Community. Hier fallen jedoch Kosten fürs Hosting an und Support ist nicht inbegriffen.
     
  • Support:
    Shopify-Nutzer werden ab der ersten Minute selbst im Basis-Tarif von Shopify selbst begleitet, damit der Einstieg gelingt. Und zwar 24/7 per Telefon, Chat oder Email.

    Beide verfügen über eine starke Community, wobei bei der Shopware-Community auch Mitarbeitende antworten, allerdings nicht immer sofort und 24/7. Der Support bei Shopware muss zum Großteil kostenpflichtig dazu gebucht werden. 

  • Hosting & DSGVO
    Shopify ist schon immer als cloud-basierte Lösung aufgetreten, d.h. dass Shopify sich um Hosting, Updates und Wartung kümmert. Die Gebühr für das Hosting ist in der Monatsgebühr inbegriffen. 

    Shopware startete als on-premise-Lösung und bietet inzwischen Cloud-Dienste an, die neben den Hosting-Kosten eine Beteiligung am Umsatz je nach gebuchtem Modell voraussetzen.

    Der eigentliche Vorteil der Cloud-Lösung beruht allerdings darauf, dass Peaks nach erfolgreichen Kampagnen, Fernsehauftritten oder saisonbedingte Hochs abgefedert werden und Skalierbarkeit flexibel gestaltet werden kann.

    Auch wenn Shopify bemüht ist, seinen europäischen Kunden in Sachen Datenschutz sichere Lösungen zu bieten, so kann es durchaus sein, dass für Leistungsspitzen auch mal Server außerhalb der EU genutzt werden. Shopware als deutsche Firma ist zu 100% DSGVO-konform und entspricht den hiesigen rechtlichen Anforderungen.

  • Weiterentwicklung
    Beide Shopsysteme verfügen über große App-Stores, in den mehr als 1000 Plug-Ins zur Verfügung stehen, um Funktionalitäten zu erweitern. Shopify ist als geschlossenes Baukasten-System entwickelt worden, auf Basis einer headless Architektur, was zwar eine hohe Flexibilität aufweist, aber nicht für tiefergreifende individuelle Anpassungen gedacht ist.

    Shopware dagegen baut auf einen offenen Quellcode samt guter (deutschsprachiger) Dokumentation und ermöglicht als modulares eCommerce-System nicht nur ein flexibles Zusammenbauen der Module, sondern auch die Alternative, mit dem entsprechenden technologischen Know-how individuelle, komplexere eCommerce-Lösungen zu realisieren. Eine headless Architektur ist bei Shopware erst mit der Version 6 umgesetzt worden.

Wer also komplexere Projekte mit besonderen, nicht unbedingt state-of-the-art Anforderungen umsetzen will, für den ist Shopware besser geeignet. Bei Shopify dagegen kommt man auch ohne großes IT-Know-how schon ganz schön weit.

Die Wahl deines nächsten Shopsystems hängt von deinen spezifischen Vorhaben ab. Am besten machst du dir als erstes bewusst, welche Anforderungen dein Shop in Zukunft haben muss und checkst diesen Katalog mit Experten des jeweiligen Systems und erstellst eine Machbarkeitsanalyse mit den jeweiligen Kosten und Aufwänden. 

Dazu gehören funktionale Anforderungen, aber auch Integrations-Möglichkeiten zu Zahlungsanbietern, ERP-Systemen, Marketing-Tools, etc. Design- und UX-Aspekte und deren Umsetzbarkeit sowie Performance und Skalierbarkeit solltest du ebenfalls evaluieren sowie die oben genannten Rahmenbedingungen zu Dokumentation, Support, Weiterentwicklung und Datenschutz.

Solltest du dich für einen Wechsel von Shopware 5 zu Shopify entschließen geht es an die Migration.

 

Erfolgsfaktoren für die Migration von Shopware 5 zu Shopify

Neben dem eigentlichen Ablauf der Migration spielt für dich eine wichtige Rolle, wie lange du für den Wechsel Zeit hast und wie viele Ressourcen er bindet. Dazu kommt, wieviel deine Kunden davon mitbekommen – brauchen deine Kunden beispielsweise neue Login-Daten? Kannst du dein Design genauso übernehmen oder willst du bewusst einen neuen Look? Wie stellst du sicher, dass dein SEO-Ranking nicht verloren geht?

Damit deine Migration gelingt, solltest du folgende Aspekte beachten:

  1. Datenmigration: Die Übertragung deiner Daten von Shopware 5 zu Shopify kann eine komplexe Aufgabe sein. Stelle sicher, dass alle wichtigen Daten wie Produktinformationen, Kundenprofile, Bestellungen und Zahlungsinformationen korrekt übertragen werden. Überprüfe die Kompatibilität der Datenstrukturen zwischen den beiden Systemen und plane ausreichend Zeit für die Datenmigration ein.

  2. Design und Anpassungen: Wenn du ein maßgeschneidertes Design oder spezifische Anpassungen an deinem Shopware 5-Shop vorgenommen hast, müssen diese möglicherweise neu erstellt oder angepasst werden, um sie in Shopify zu implementieren. Stelle sicher, dass du die erforderlichen Ressourcen und das technische Know-how hast, um das gewünschte Design und die Funktionen in Shopify umzusetzen.

  3. SEO und URL-Struktur: Der Wechsel zu Shopify kann Auswirkungen auf deine URL-Struktur und dein SEO-Ranking haben. Achte darauf, dass du geeignete Weiterleitungen (Redirects) einrichtest, um sicherzustellen, dass bestehende URLs auf Shopify weiterhin erreichbar sind und keine negativen Auswirkungen auf das Ranking in Suchmaschinen haben.

  4. Zahlungsanbieter und Integrationen: Überprüfe, ob deine bevorzugten Zahlungsanbieter in Shopify verfügbar sind und ob du Integrationen mit anderen Drittanbieter-Systemen benötigst. Stelle sicher, dass die benötigten Integrationen reibungslos funktionieren, um den nahtlosen Betrieb deines Online-Shops sicherzustellen.

  5. Schulung und Change Management: Ein Wechsel des Shopsystems erfordert oft eine Umgewöhnung für das Team, das den Shop betreut. Stelle sicher, dass du ausreichende Schulungen und Unterstützung für die Mitarbeiter bereitstellst, um sie mit den neuen Funktionen und der Bedienung von Shopify vertraut zu machen. Genauso solltest du pro-aktiv deine Kunden über den Relaunch informieren und ihnen die Verbesserungen verdeutlichen. Insbesondere, wenn sie für ihren Kundenaccount neue Passwörter anlegen müssen.

 

Datenmigration – das A und O

Ein Knackpunkt beim Systemwechsel ist die Datenmigration. Auf folgende Punkte solltest du achten:

  • Timing:
    Dein Wechsel sollte am besten nicht in deine umsatzstärkste Zeit fallen, wie z.B. die Vorweihnachtszeit. Such dir lieber eine Saure-Gurken-Zeit aus, in der nicht nur deine Kunden wenig bestellen, sondern auch deine Mitarbeiter (SEO-/SEA-Verantwortliche, Webmaster, etc.) verfügbar sind und keine weiteren Wechsel oder Änderungen anstehen (z.B. saisonbedingter Sortimentswechsel, Büroumzug, etc). Damit dein Umzug smooth läuft, solltest du die Migrationsschritte planen.
     
  • Reihenfolge:
    Nachdem du zuerst dein neues Design implementiert hast, müssen die Daten übertragen werden und Weiterleitungen erstellt werden. Da du möglichst aktuelle Daten übertragen willst und die Transaktionsdaten deiner Kunden nahtlos migrieren willst, empfiehlt sich folgende Reihenfolge. Zuerst migrierst du deine Produkte und Kategorien, dann die Kundendaten und die Bestellhistorie samt Zahlungsdaten (sofern verfügbar).
    Bis kurz vor dem Shopwechsel überträgst du bis dahin angefallene Daten. Jedoch können auch noch am Tag vor dem Umzug Profile und Bestellungen angelegt werden. Daher solltest du direkt vor dem Wechsel oder kurz danach eine zweite Datenübertragung starten und währenddessen ggfs. die beiden Shops solange "sperren", um Datenschiefstände zu vermeiden.

  • Transfer-Strategie:
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten wann, wie häufig und in welchem Umfang du deine Daten migrieren kannst.
    Das hängt unter anderem von Datenmenge, Anzahl (Sonder-) Felder, Bestellfrequenz, verwendetem Migrationstool usw. ab. Natürlich ist es immer von Vorteil, alle oder zumindest markante (Produkt-)Daten schon vorab in das neue Zielsystem zu importieren. Das hilft beim Anpassen der neuen Shop-Templates, Schulen der Backend-Mitarbeiter usw.
    Man sollte sich bei den Produkt- und Kategoriedaten überlegen, ob und wann diese sich noch im Alt-System eventuell ändern und ggfs. mehrmals übertragen werden müssten. Parallelees Nachbearbeiten in mehreren Systemen möchte man natürlich vermeiden.
    Ähnliches gilt für die Kunden- und sämtliche Bestelldaten. Natürlich möchte man die "Shops-Downtime" auf 0 Sekunden reduzieren, damit zu keiner Zeit Umsatz ausfällt.
     
  • Aufwand:
    Für die Datenmigration selbst gibt es verschiedene Wege. Shopify bietet einen Store-Importer kostenlos an, allerdings nicht für den Wechsel von Shopware 5 zu Shopify. Neben verschiedenen Plug-Ins von Drittanbietern aus dem App-Store können die Daten immer über eine CSV-Datei umgezogen werden. Doch sowohl der CSV-Import als auch die Programmierung eines individuellen Imports deiner Daten in Shopify bedeuten deutlich mehr Aufwand als über einen direkten Datentransfer.

 

Hublify als Migrations-Tool mit Perspektive

Hublify heißt nicht umsonst Hub-lify, da es ein Data-Hub für Commerce-Daten darstellt, der sich mit der Hublify Schnittstelle super easy in dein technologisches Ökosystem einfügt. Zu Shopware und Shopify existieren Konnektoren, damit Hublify auf diese Systeme und deren Daten zugreifen kann. Bei einem Wechsel von Shopware 5 zu Shopify würde Hublify deine Produktdaten (samt Kategorien), Kundendaten und Auftragsdaten aus Shopware 5 exportieren und die Produktdaten über den Konnektor in Shopify wieder importieren. Bei den Produktdaten umfasst dies z.B.:

Productcode, Produktname, Varianten (so viele wie Shopify erlaubt), Produktbeschreibungen, Herstellernamen, Preise, Rabatte, Meta Titles, Images, Bestand. Du kannst so viele zusätzliche Felder anlegen, wie du willst.

Häufig ist ein Systemwechsel der Anlass, Datenstrukturen neu zu überdenken. Indem du die Daten von Shopware 5 zunächst in Hublify speicherst, kannst du im PIM deine Produktdaten für Shopify vorstrukturieren, erweitern, die Qualität überprüfen oder Sonderfelder anlegen.

Insbesondere, wenn du vorhast, nicht nur einen Shop zu bedienen, sondern deine Produktdaten aus Shopware in mehrere Shopify-Shops oder weitere Kanäle wie Marktplätze, gepumpt werden sollen, ist ein PIM sehr nützlich, um die Produktdaten und -sortimente kanalspezifisch aufzubereiten und an einer Stelle zu verwalten.

Der Vorteil unserer cloudbasierten Lösung ist, dass du Hublify monatlich buchst, den Datentransfer also innerhalb des gebuchten Zeitraums mehrmals durchführen kannst und für unterschiedliche Shops.

Falls dir Hublify gefällt, kannst du es in Ergänzung zu deinem Shopify-Shop nutzen, als PIM, als Order Management, CRM oder ERP zum Beispiel, je nachdem wie dein Shop sich weiterentwickelt. Hier erfährst du noch mehr über das Angebot von Hublify rund um den Systemwechsel.

Letzte Aktualisierung: 20.06.2023
Autorenprofil

Begleiterin der ersten Schritte in die Digitalisierung aus Software-Perspektive. Interdisziplinärer Background mit Leidenschaft für eCommerce, kommunikative Pointe und kreative Ideen.

Verwandte Artikel

Follow us

Folge uns auf Instagram Folge uns auf LinkedIn

Kategorien

Software
Hublify Wave