Differenzbesteuerung

Definition & Bedeutung

Normalerweise ist Umsatzsteuer ein Durchlaufposten – bezahlte Umsatzsteuer wird durchgereicht und das Thema bleibt einfach. Hat man als Unternehmer allerdings Ware ohne Umsatzsteuer eingekauft – Gebrauchtgüter von privaten Händlern oder Neuware von umsatzsteuerbefreiten Kleinunternehmern – wird 19% Umsatzsteuer auf den gesamten Preis fällig. Das kann zum Problem werden, und daher gibt es die Möglichkeit der Differenzbesteuerung.

Wie wird Differenzbesteuerung berechnet?

Differenzbesteuerung erlaubt es, Umsatzsteuer nicht auf den gesamten Preis zu berechnen, sondern nur auf die Marge. Wenn man also einen Gegenstand ohne Umsatzsteuer kauft und verkauft, kann man sich für jeden Gegenstand entscheiden, ob man regelmäßige 19% Steuer auf den Verkaufspreis zahlen möchte, oder nur auf die Marge zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis.

Wofür braucht man Differenzbesteuerung?

Differenzbesteuerung ist dann wichtig, wenn der der Verkauf bei Preis mit Umsatzsteuer schwieriger wird. Der Profit des Verkäufers bleibt gleich, ob Differenzbesteuerung oder nicht – aber für den Käufer kann es einen Unterschied machen. Private Käufer müssen den gesamten Preis zahlen – im Verkauf an Privat kann es sich also lohnen, Differenzbesteuerung anzuwenden. Im Verkauf an Vorsteuerabzugsberechtige eher nicht.

In folgendem Beispiel sieht man die Unterschiede:

Was ist ein Beispiel für Differenzbesteuerung?

Kamera-Händler Karl kauft eine Kamera für 800€ gebraucht an. Er möchte die Kamera für 1000€ verkaufen – also mit 200€ Marge. Im Verkauf müsste er sie jetzt also für 1000€ inklusive 19% USt. anbieten – 1190€.

Wenn er die Kamera an Privatleute verkaufen möchte, könnte das für diese zu teuer werden. Daher kann Karl Differenzbesteuerung anwenden. Damit muss er die 19% nur auf die 200€ Marge berechnen – 38€. Der Verkaufspreis ist also 1038€. In der Rechnung muss Karl einen Hinweis auf die Anwendung der Differenzbesteuerung nach § 25a UstG hinzufügen.

Im Verkauf an ein Unternehmen, dass die Vorsteuer abziehen kann, lohnt sich das allerdings nicht. Denn ein Unternehmen kann die Differenzbesteuerung nicht als Vorsteuer verrechnen. In dem Fall sollte Karl herkömmlich vorgehen und die Kamera für 1000€ + 190€ USt. verkaufen. 

Entdecke passende Hublify Apps


Person 3 mit farbanpassung
Hublify Billing
Automatisiere deine Rechnungstellung für subscription based Business (Abo-Modelle, Contracting,...)

Person 3 mit farbanpassung
Hublify Order Management
Effiziente Auftragsabwicklung, Kommissionierung und Logistik
Hublify Wave