Hochregallager

Welche Lagerhaltungs-Form im E-Commerce eignet sich für wen?

Bei der Frage, wie ein Lager optimal zu gestalten ist, gibt es keine Standard-Antwort. Wie immer heißt es „Das kommt darauf an…“ – aber worauf? 

Wenn du nach der geeigneten Strategie für deine Lagerhaltung suchst, sind folgende Kriterien ausschlaggebend:

Was willst du lagern?

Die Anforderungen deiner Lagerware unterscheiden sich in Größe/Volumen, Gewicht, Material (Gefahrengut, zerbrechliche Ware), Verderblichkeit, Wert und Menge. Daraus entstehen Folge-Anforderungen für die Gestaltung deiner Lagerräumlichkeiten hinsichtlich Temperatur, Platz, Erreichbarkeit, Transport.

Wie lange bleibt deine Ware im Lager?

Bei Artikeln, die eine hohe Lagerumschlaghäufigkeit haben oder aufgrund von Mindesthaltbarkeit nur kurze Zeit im Lager bleiben dürfen, lohnt es sich, auf kurze Wege und gute Erreichbarkeit zu achten. 

Wem gehört das Lager, wem die Ware?

Handelt es sich um ein Fremd- oder Eigenlager? Um ein Konsignationslager mit vereinbarten Vertragsbedingungen? Welcher Wert liegt in welchem Lager und wie wird für dessen Sicherheit gesorgt?

Wie ist die technologische Ausstattung?

Auf welche Rahmenbedingungen und Ressourcen kannst du zählen? Welche Fläche, Regalausstattung, welche Regalhöhe und Technik (Gabelstapler, Barcode-Scanner bis hin zu Roboter oder automatisierten Systemen), wie viele Mitarbeiter stehen dir zur Verfügung? 

Je nachdem, welche Kriterien für deine Lagerhaltung zutreffen, können unterschiedliche Lagerhaltungs-Strategien sinnvoll sein. Hier stellen wir einige Formen vor, die im E-Commerce gängig sind. Dabei können auch mehrere Strategien parallel zum Einsatz kommen. 

First In – First Out (FiFo)

Die Ware, die zuerst ins Lager gekommen ist, verlässt es auch wieder. Für Produkte mit begrenzter Haltbarkeit, wie Lebensmittel oder Produkte mit saisonalen Schwankungen, ist die Anwendung von FIFO-Prinzipien wichtig, um sicherzustellen, dass ältere Bestände zuerst verkauft werden.

Last In – First Out (LiFo)

Artikel, die zuletzt eingelagert wurden, verlassen das Lager zuerst. Diese Lagerhaltung eignet sich für haltbare Produkte, die sich kaum ändern. Das LiFo-Verfahren wird sehr häufig angewandt, allein, weil es leicht umsetzbar ist. 

First Expired – First Out (FeFo)

Während bei den bisherigen Verfahren das Einlagerungsdatum entscheidend ist, wird hier die Entnahme nach dem Haltbarkeitsdatum priorisiert. Die Lagerplätze sollten so organisiert sein, dass das das Verfallsdatum leicht ersichtlich ist.

Cross-Docking

Cross Docking ist eine Warenumschlagsart, bei der die Lagerung der Ware entfällt. Die Ware wird beim Lieferanten bereits kommissioniert. Diese Form entstammt der Idee der Just-in-Time-Lieferung. Im E-Commerce wird Cross-Docking häufig eingesetzt, um Produkte schnell vom Eingang zum Ausgang zu bewegen, ohne sie zwischenzulagern. Dies ermöglicht eine schnellere Abwicklung von Bestellungen und eine Reduzierung der Lagerbestände und Lagerkosten. Allerdings erfordert es eine perfekte Organisation der Bestellungen.

Dynamische oder chaotische Lagerhaltung

Hier wird der Ware kein fester Platz zugewiesen, sondern da eingelagert, wo gerade Platz verfügbar ist. Flexible Regalsysteme und eine intelligente Anordnung der Produkte können eine effiziente Nutzung des verfügbaren Lagerraums gewährleisten. Voraussetzung dafür, dass diese Form nicht tatsächlich im Chaos endet, ist eine komplette digitale Steuerung der Lagerplätze, die die Lagermitarbeiter zum aktuellen Lagerort führt.

Festplatzsystem

Dieses traditionelle Prinzip weist jedem Artikel einen festen Platz in einem Regal zu. Ähnliche Artikel werden nebeneinander gelagert, Ware mit hoher Umschlaghäufigkeit sind schnell erreichbar. Dabei spielt der Lagerbestand keine Rolle. Der Vorteil ist eine Übersichtlichkeit, bei der falsch eingelagerte Ware schnell auffällt. Für den Start ist dies meist die Lösung der Wahl. Sobald ein schnelles Wachstum und Lagerplatz-Verfügbarkeit wichtiger werden, eignet sich dynamische Lagerhaltung. 

Alternativen zum eigenen Lager

Du kannst dich neben oder anstatt eigener Lagerhaltung auch für das Streckengeschäft oder Dropshipping entscheiden, bei dem die Ware vom Lieferanten direkt an den Kunden geschickt wird und du für den Kundenkontakt und die Bestellabwicklung verantwortlich bist. Weitere Alternativen sind Fulfillment-Dienstleister, die den logistischen Prozess übernehmen, während der Händler die Kontrolle über Warenbestand und Verkauf behält. Häufig nutzen Amazon-Händler das Angebot von Amazon, FBA (Fulfillment by Amazon), die komplette Kommissionierung und Versand zu übernehmen. 

Egal, für welches Verfahren du dich entscheidest, eine digitale Unterstützung in Form eines Warenwirtschaftssystems hilft dir, den genauen Überblick über deinen Bestand zu behalten, auf Engpässe rechtzeitig hingewiesen zu werden und Reichweiten im Voraus zu berechnen. Mit Hublify kannst du flexibel gestalten, wie viele Lagerorte und -arten du brauchst, damit dein Bestand über viele Kanäle in Echtzeit aktuell ist. 

Letzte Aktualisierung: 07.02.2024
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