Customer Data Platform (CDP)
Definition & Bedeutung
Eine Customer Data Platform (CDP) ist eine Softwarelösung, die Kundendaten aus unterschiedlichsten Quellen automatisiert sammelt, vereinheitlicht und für gezielte Marketing- und Service-Maßnahmen nutzbar macht. Ziel ist, jedem Kunden ein individuelles, kanalübergreifend konsistentes Erlebnis zu bieten – basierend auf einer zentral gepflegten Datenbasis. Gerade für Online-Händler, die kanalübergreifend mit mehreren Marken und Shops oder international arbeiten, ist eine CDP die perfekte Lösung, um aus siloartigen Systemen und isolierten Dateninseln eine zentrale, stets aktuelle 360°-Kundensicht aufzubauen.
Was ist eine Customer Data Platform (CDP)?
Eine Customer Data Platform (CDP) ist eine Kundendaten Plattform, die alle First-Party-Kundendaten aus verschiedenen Systemen wie Shops, Marketing, Social Media oder Kundenservice verbindet. Mithilfe intelligenter Identitätsauflösung werden Profile erstellt, die alle bekannten Informationen, Bewegungsdaten und Transaktionen eines Kunden zusammenfassen. Diese Datenbasis wird zentral bereitgestellt, sodass Unternehmen zielgerichtete und personalisierte Interaktionen ermöglichen können – etwa automatisierte Produktempfehlungen oder personalisierte E-Mail-Kampagnen.
Wie funktioniert eine Customer Data Platform (CDP)?
Im Online-Handel laufen täglich unterschiedlichste Kundendatenströme ein, z. B.: Käufe im Shop, Klicks auf Banner, Rückgaben im POS, Supportanfragen via Chat oder Bewertungen auf externen Portalen. Ohne eine einheitliche Kundendaten Plattform landen diese Informationen oft in getrennten Silos, sodass ein umfassendes Kundenverständnis erschwert wird. Eine CDP löst genau dieses Problem durch folgende Mechanismen:
- Datenintegration: Die CDP konnektiert direkt an die Quellen, vom Shop über CRM & Marketingtools bis zu POS-Systemen.
- Datenanreicherung: Ergänzung der Profile um Kontextdaten wie Standort, bevorzugte Zahlungsarten oder Last-Interaction-Channel.
- Echtzeitfähigkeit: Aktuelle CDPs sind in der Lage, neue Kundenerkenntnisse (z. B. einen Kaufabbruch) sofort verfügbar zu machen – entscheidend für Next-Best-Action-Marketing oder Omnichannel-Strategien.
Welche Arten von Daten werden in einer CDP verarbeitet?
Eine Customer Data Platform verarbeitet verschiedenste CDP Daten. Für den E-Commerce besonders relevant:
- Verhaltensdaten (Website-Tracking, Klickpfade, Newsletter-Interaktionen)
- Transaktionsdaten (Käufe, Retouren, Warenkorbhistorie, Gutscheinredemption)
- Demografische Daten (Alter, Geschlecht, Adresse, Kunden-IDs)
- Beziehungsdaten (Supportkontakte, Loyalitätsstatus, Teilnahme an Gewinnspielen)
- Offline-Events (z. B. Ladenbesuche, Aktionen am POS, Telefonbestellungen)
Durch die Kombination dieser Datenpunkte wird eine CDP zum Daten-Hub für den gesamten Handel und legt die Grundlage für die vielgeforderte „360-Grad-Sicht“ auf den Kunden.
Welche Vorteile und welchen Nutzen bietet eine CDP?
- Zentrale Datenbasis: Alle Kundeninformationen an einem Ort, statt fragmentiert in mehreren Systemen.
- Personalisierung: Individuelle Kundenansprache, präzise Produktempfehlungen und passgenaue Angebote durch vollständige Profile.
- Effizienzsteigerung: Zeitersparnis im Marketing, weil Zielgruppen und Segmentierungen automatisiert und zuverlässig erstellt werden.
- Besserer Kundenservice: Schnelle Reaktion auf Anfragen, weil alle Infos verfügbar sind – egal ob per Chat, E-Mail oder Telefon.
- Datenschutz und Compliance: Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. DSGVO), da Zugriffsrechte und Löschanforderungen einfach kontrolliert werden können.
Die zentrale, konsolidierte Sicht auf den Kunden wandelt Einzelinformationen in echtes Wissen um. So werden Cross- und Upselling-Potenziale leichter erkannt und Kundenbeziehungen gefestigt – eine wichtige Grundlage für nachhaltiges Wachstum im E-Commerce.
Wie unterscheidet sich eine Customer Data Platform von CRM, DMP & Data Warehouse?
CDP vs. CRM – Wo liegen die Unterschiede?
Während ein CRM (Customer Relationship Management) primär als „digitales Adressbuch“ für Vertrieb und Kundenbetreuung dient, ist die Customer Data Platform speziell auf Marketing und kanalübergreifende Datenintegration ausgelegt. Eine CDP integriert verschiedenste, oft auch anonyme Verhaltensdaten und erstellt daraus ein ganzheitliches Bild – ein CRM hingegen konzentriert sich auf bekannte Kundeninformationen, meist mit Fokus auf den Vertriebsprozess.
Für Online-Händler bedeutet das konkret: In der CDP werden etwa auch Warenkorbabbrüche, Newsletter-Interaktionen oder Social-Media-Aktivitäten erfasst, im CRM meist nur abgeschlossene Bestellungen oder direkte Kontakte.
CDP vs. DMP – Was sind die Abgrenzungen?
Eine DMP (Data Management Platform) kommt vor allem im Bereich Online-Werbung zum Einsatz und arbeitet überwiegend mit anonymisierten Third-Party-Daten aus Cookies oder externen Quellen, um Zielgruppen für Werbeanzeigen zu modellieren. Demgegenüber steht die CDP im Zentrum der eigenen (First-Party-)Daten und erstellt langlebige, individuelle Kundenprofile, die für sämtliche Marketing- und Serviceaktivitäten bereitgestellt werden – nicht nur für kurzfristige Werbekampagnen.
CDP vs. Data Warehouse – Was ist der Unterschied?
Ein Data Warehouse dient hauptsächlich analytischen Zwecken und speichert große Mengen an Rohdaten, oftmals nicht in Echtzeit und wenig nutzerfreundlich. Eine Customer Data Platform dagegen bereitet die Informationen gezielt für die 360-Grad-Kundensicht und die unmittelbare, operative Nutzung im Marketing, Vertrieb oder Kundenservice auf. Sie bietet Funktionen für Identitätsmanagement und die Direktintegration mit Echtzeitsystemen.
Über welche Funktionen verfügt eine Customer Data Platform?
Kernfunktionen
- Datenintegration: Automatisierte Sammlung und Standardisierung unterschiedlichster Kundendatenquellen.
- Identitätsauflösung: Zusammenführung von Datenpunkten zu einem einheitlichen Kundenprofil.
- Segmentierung & Zielgruppenbildung: Automatisiertes Erstellen und Verwalten von Zielgruppen auf Basis aktueller Profile.
- Aktivierung: Weitergabe von Zielgruppen und Insights an Marketing-Kanäle oder Service-Systeme.
- Datenschutzmanagement: Verwaltung von Einwilligungen, Zugriffsrechten und Compliance-Standards (DSGVO u. a.).
Beispiele & Use Cases
- Personalisierte Produktempfehlungen: Shop-Besuchende sehen genau die Produkte, die zu ihrem Kaufverhalten passen.
- Kampagnen-Automatisierung: Newsletter-Kampagnen werden auf Basis von Verhaltensdaten automatisch ausgelöst, ohne manuelles Eingreifen.
- Retourenmanagement: Häufige Retouren werden erkannt und der Service kann aktiv gegensteuern, z. B. mit gezielten Feedbackanfragen.
- Omnichannel-Strategien: Kunden erhalten auf allen Kanälen (Shop, App, Social Media) eine konsistente, individuell abgestimmte Ansprache.
Welche Datenquellen können angebunden werden und wie gewährleisten CDPs Datenschutz & Sicherheit?
Welche internen und externen Datenquellen lassen sich integrieren?
- Shopsysteme & Warenwirtschaft
- Order Management und PIM-Lösungen
- E-Mail-Marketing und Newsletter-Tools
- Social Media und Ads-Kanäle
- CRM- und Service-Systeme
- POS/Filialdaten bei Omnichannel-Händlern
- Externe Bewertungs- oder Loyalty-Programme
Die Flexibilität der Kundendaten Plattform zeigt sich gerade dann, wenn Onlineshop, PoS und Servicekanäle über verschiedene technische Plattformen laufen – die CDP harmonisiert alle Datenquellen.
Wie stellt eine CDP Datenschutz & Datensicherheit sicher?
Moderne CDP Plattformen erfassen nicht nur sämtliche Einwilligungen der Nutzer, sondern ermöglichen das gezielte Management von Zugriffsrechten, Datenlöschungen („Recht auf Vergessenwerden“) und Datenexport-Anfragen. Damit werden regulatorische Vorgaben wie die DSGVO zuverlässig eingehalten, während zugleich Transparenz und Sicherheit für Kunden und Unternehmen geschaffen wird. Unternehmen behalten jederzeit die Kontrolle darüber, welche CDP Daten intern oder mit Partnern geteilt werden.
Wie wählst du die richtige Customer Data Platform aus und implementierst sie?
Nach welchen Kriterien solltest du eine CDP auswählen?
- Skalierbarkeit: Lässt sich das System parallel zum Wachstum deines Shops oder Sortiments erweitern?
- Integrationsfähigkeit: Bietet die CDP Schnittstellen zu deinen bestehenden Systemen wie Warenwirtschaft, PIM oder E-Mail-Marketing?
- Benutzerfreundlichkeit: Können auch Nicht-Techniker aus Marketing oder Vertrieb die Plattform bedienen?
- Datenschutz & Compliance: Entspricht das System aktuellen gesetzlichen Standards? Lässt sich Datenschutz flexibel umsetzen?
- Reaktionszeiten & Echtzeitverarbeitung: Wie aktuell stehen die Daten für deine Kanäle zur Verfügung?
Was sind Best Practices bei der Implementierung einer CDP?
- Klein starten, schnell testen: Beginne mit den wichtigsten Datenquellen (z. B. Shop, CRM) und erweitere die Anbindung sukzessive.
- Schulungen für Marketing & Vertrieb: Investiere in regelmäßige Schulungen, um das volle Potenzial der CDP zu nutzen.
- Datenschutz früh einbeziehen: Binde Datenschützer von Beginn an mit ein, um rechtliche Risiken zu vermeiden.
- Use Cases klar definieren: Überlege dir zu Projektbeginn, welche konkreten Ziele du mit der CDP erreichen willst – z. B. bessere Segmentierung, automatisierte Kampagnen oder optimierte Conversion-Raten.
Welchen Mehrwert bietet eine CDP für Multichannel-Strategien?
Gerade wenn du im Onlinehandel mehrere Kanäle bedienst – etwa eigenen Shop, Marktplätze, Social Media und stationäre Filialen – ermöglicht eine CDP die durchgehende Sicht auf jeden Kundenkontakt. Kundenhistorie, Interaktionshäufigkeit, genutzte Geräte und persönliche Vorlieben werden kanalübergreifend erkannt. So ist es möglich, Spam zu vermeiden, Mehrfacheinladungen zu stoppen und wirklich relevante Inhalte auszuspielen.
Erfolgreiche Händler nutzen diese Datenbasis, um zum Beispiel gezielt Cross-Channel-Kampagnen zu steuern: Ein Kunde, der online ein Produkt reserviert, bekommt in der Filiale eine auf ihn abgestimmte Beratung – oder nach einer Onlineberatung ein individuell zusammengestelltes Angebot per Newsletter.
FAQ zur Customer Data Platform (CDP)
Was ist eine Customer Data Platform?
Eine Customer Data Platform (CDP) ist eine zentrale Plattform für das Sammeln, Vereinheitlichen, Analysieren und Aktivieren von Kundendaten, um eine 360-Grad-Sicht auf einzelne Verbraucher und deren Verhalten über verschiedene Kanäle zu erhalten.
Was ist der Unterschied zwischen CDP und CRM?
Das CRM fokussiert auf bekannte Kontakte und Vertriebsprozesse; die CDP sammelt und verknüpft unterschiedlichste, teils auch anonyme Datenquellen für eine ganzheitliche, kanalübergreifende Kundensicht, die Marketing- und Service-Teams nutzen können.
Wie läuft die Implementierung einer CDP ab?
Sie erfolgt meist gewinnbringend schrittweise: Zunächst werden Kernsysteme (z. B. Shop, CRM) angebunden, Datenpipelines aufgebaut und erste Use Cases definiert. Später folgen weitere externe Quellen und individuelle Anpassungen. Frühzeitige Einbindung von Datenschutzverantwortlichen ist empfehlenswert.
Was sind Beispiele für eine CDP?
Typische Beispiele im Onlinehandel sind CDPs, die Shopdaten, E-Mail-Marketing-Tools und Social-Media-Plattformen integrieren. So lassen sich Kaufverhalten, Interaktionspunkte und Serviceanfragen zusammenführen – etwa mit Lösungen wie Hublify, die nahtlos PIM, Order Management, Warenwirtschaft und Billing mit dem Customer Data Management verzahnen.
Der durchgängige Datenfluss verbessert Prozesse in Einkauf, Versand, Service und Abrechnung. Kundeninformationen aus der CDP lassen sich z. B. im Order Management für individuelle Liefer-Optionen nutzen oder in der Warenwirtschaft zur vorausschauenden Lagerhaltung einsetzen.

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