Curated Shopping

Definition & Bedeutung

Beim Online-Shopping eine individuelle Beratung wie im lokalen Handel bekommen? Klingt seltsam, aber mit dem Konzept des Curated Shopping wird es möglich.

Dabei handelt es sich um eine Art des Einkaufens, bei der die Auswahl der Produkte sorgfältig auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden abgestimmt wird. Dieser Ansatz wird bereits von einigen Online-Retailern angewendet, insbesondere in den USA, und soll in Zukunft auch den stationären Einzelhandel in Deutschland revolutionieren.

Wie funktioniert Curated Shopping?

Curated Shopping, auch Curated Commerce, kombiniert individuelle Beratung mit den Möglichkeiten des eCommerce. Es eignet sich besonders für Einkaufsmuffel, die nicht genau wissen, was sie eigentlich wollen, bzw. was zu ihnen passt.

Beim kuratierten Einkaufen werden die Kunden vor dem Kauf nach ihren Wünschen und Vorstellungen gefragt, per Fragebogen, App oder in der Website, die dann für die Zusammenstellung der entsprechenden Produkte vom Online-Shop genutzt werden. Ein Berater oder Stylist klärt Feinheiten und ein individuell zusammengestelltes Paket geht auf den Weg. Zuhause kann der Kunde die Produkte dann ansehen und ausprobieren – und kostenfrei die Produkte zurücksenden, die nicht zu den eigenen Vorlieben passen.

Insbesondere Mode-Shops wie Outfittery oder Stitch Fix haben das Konzept konsequent umgesetzt und Persönlichkeit und Stil in den Vordergrund gestellt.

Ist Curated Shopping ein lukratives Geschäftsmodell?

Während Curated Shopping in den USA weit fortgeschritten ist, stand das Geschäftsmodell in Deutschland auf wackeligen Beinen. Zalando stellt seinen Styling-Service Zalon ein. Selbst das Musterkind Stitch Fix rechnet mit Umsatzeinbrüchen. Die Fusion von Modomoto und Outfittery 2019 zeigte bereits, dass der Mehrwert für den Kunden deutlich spürbar sein muss und der Aufbau einer Stammkundschaft konsequent verfolgt werden muss. Knackpunkte können sein:

• Die Individualität der Produkt-Sets und die Beratungsleistung muss sich über Dauer halten. Sonst springen Kunden nach der ersten erfolgreichen Beratung ab, weil sie ihre Lieblingsmarken und Produkte günstiger wo anders kaufen können. Und das Ziel, seine Kunden besser kennenzulernen und zu binden, schwindet.
• Daten sind ausschlaggebend: Um die perfekte Passform, Farbe oder Marke nachzuhalten, das ideale Preissegment oder sonstige Vorlieben, die sich im Laufe der Customer Journey auch ändern, bedarf es einer konsequenten Data Science Strategie.
• Hyper-Personalisierung sind das Ergebnis und Grundlage für ein perfektes Shopping-Erlebnis (das den besten Berater des Lieblingsladens ersetzt), weniger Kosten für Retouren und Kundenbindung (entsprechend weniger Kosten für Neukundenakquise) und entsprechende Ressourcen für Investitionen zur besseren Datenerfassung freisetzt und eine optimale Beratung ermöglicht.