Deckungsbeitrag
Sind die Fixkosten meines Unternehmens gedeckt und mache ich Gewinn?
Die Deckungsbeitragsrechnung dient der Erfolgsermittlung eines Unternehmens in Bezug auf ein bestimmtes Objekt (Produkt, eine Abteilung, das gesamte Unternehmen).
Was ist ein Deckungsbeitrag und wie berechnet er sich?
Der Deckungsbeitrag ist der Betrag, der einem Unternehmen zur Verfügung steht, um die fixen Kosten zu decken. Erzielte Erlöse - variable Kosten = Deckungsbeitrag. Man nennt diesen Deckungsbeitrag auch Deckungsbeitrag 1. Der Deckungsbeitrag 2 geht einen Schritt weiter und berücksichtigt neben den variablen Kosten auch die produktfixen Kosten, also Fixkosten, die direkt einem bestimmten Produkt zugeordnet werden können.
Die Berechnungsformel lautet:
DB2 = DB1 − Produktfixe Kosten
Beispiel:
Angenommen, ein Unternehmen verkauft ein Produkt für 100 €. Die variablen Kosten betragen 60 €, und die produktfixen Kosten belaufen sich auf 20 €.
- DB1: 100 € (Umsatzerlöse) – 60 € (variable Kosten) = 40 €
- DB2: 40 € (DB1) – 20 € (produktfixe Kosten) = 20 €
Welche Kosten sind im E-Commerce relevant?
Variable Kosten sind direkt von der Produktions- oder Verkaufsmenge abhängig und umfassen beispielsweise:
- Einkaufspreis der Waren: Kosten für den Erwerb der Produkte, die verkauft werden.
- Versandkosten: Kosten für den Versand der Produkte an die Kunden.
- Zahlungsgebühren: Gebühren für Zahlungsdienstleister wie PayPal, Kreditkartenanbieter etc.
- Verpackungskosten: Kosten für Verpackungsmaterialien.
- Retourenkosten: Kosten, die durch Rücksendungen entstehen.
- Marketingkosten: Ausgaben für Werbung, z. B. Pay-per-Click-Kampagnen.
Fixkosten hingegen bleiben unabhängig von der Verkaufsmenge konstant und beinhalten:
- Miete für Lager und Büros: Regelmäßige Mietzahlungen für genutzte Räumlichkeiten.
- Personalkosten: Gehälter für festangestellte Mitarbeiter.
- Abschreibungen: Wertminderungen von Anlagegütern wie Maschinen oder IT-Ausstattung.
- Versicherungen: Regelmäßige Beiträge für betriebliche Versicherungen.
- Fixe Lizenzgebühren: Kosten für Softwarelizenzen oder andere regelmäßige Gebühren.
Im Online-Handel spielen neben den allgemeinen variablen und fixen Kosten weitere spezifische Posten eine Rolle:
- Plattformgebühren: Kosten für die Nutzung von Online-Marktplätzen wie Amazon oder eBay.
- Hosting- und Domainkosten: Ausgaben für den Betrieb der eigenen Website.
- Kosten für Zahlungsabwicklung: Gebühren für Payment-Gateways und Zahlungsdienstleister.
- IT-Support und Wartung: Kosten für die technische Betreuung des Online-Shops.
Ein Beispiel für eine Deckungsbeitragsrechnung für einen Online-Händler:
Angenommen, ein Online-Händler verkauft ein Produkt zu einem Preis von 100 €. Die variablen Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
- Einkaufspreis des Produkts: 50 €
- Versandkosten: 5 €
- Zahlungsgebühren: 2 €
- Verpackungskosten: 1 €
- Marketingkosten: 10 €
Die gesamten variablen Kosten pro verkauftem Produkt betragen somit 68 €.
Der Stückdeckungsbeitrag berechnet sich wie folgt:
Stückdeckungsbeitrag = Verkaufspreis − Variable Kosten =
100 € − 68 € = 32 €
Dieser Betrag steht zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung.
Nehmen wir an, die monatlichen Fixkosten des Online-Shops betragen insgesamt 3.200 €. Um die Fixkosten zu decken, muss der Händler mindestens 100 Produkte pro Monat verkaufen:
Benötigte Verkaufsmenge = Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag
= 3.200€ / 32€ = 100 Stück.
Erst ab dem Verkauf des 101. Produkts erzielt der Händler einen Gewinn.
Durch die regelmäßige Durchführung der Deckungsbeitragsrechnung kann der Online-Händler fundierte Entscheidungen treffen, beispielsweise zur Preisgestaltung, Kostenoptimierung oder Sortimentsanpassung, um die Rentabilität seines Geschäfts zu steigern.
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