Ship-from-Store
Definition & Bedeutung
Online bestellen, von einem Händler mit lokaler Filiale – aber der Versand dauert trotzdem Tage? Mit Ship-from-Store werden Produkte direkt aus den lokalen Filialen an den Kunden versandt, um schnelleren und effizienteren Versand sicherzustellen.
Wie funktioniert Ship-from-Store?
Einfach gesagt wird bei Ship-from-Store jede lokale Filiale als Fulfillment Center, auch eine Art Lagerhaus, genutzt. Das bedeutet, dass Produkte immer aus der nächsten Filiale an den Kunden geschickt werden, anstatt aus einem zentralen Lager zu kommen.
Das Konzept Ship-from-Store klingt einfach, kann aber recht kompliziert werden. Wie kann die Verfügbarkeit in Echtzeit abgebildet werden? Wie hoch sollte der Mindestbestand in jeder Filiale sein? Hier kommt Software ins Spiel. Mithilfe eines mächtigen Organisationsalgorithmus werden Bestellungen organisiert und der jeweils richtigen Filiale zugewiesen – so können Lieferzeiten und Kosten möglichst optimiert werden.
Was braucht man für Ship-from-Store?
Ship-from-Store ist nicht geeignet für jeden Shop-Betreiber. Nur größere Unternehmen mit einer echten Omnichannel-Präsenz haben genug lokale Filialen, dass Ship-from-Store funktionieren kann. Dazu ist es nicht ganz einfach in der Umsetzung. Damit die Software gut funktioniert, braucht der Shop erst einmal ein Order-Management System (OMS). Damit werden die Bestände organisiert und verwaltet – und ein Überblick über die verfügbaren Bestände wird möglich. Hiermit kann ein Algorithmus die Bestellungen dann den einzelnen Filialen zuordnen.
Dazu kommt aber auch, dass die Filialen und Mitarbeiter entsprechend vorbereitet sein müssen. Jede Verkaufsstelle muss auch eine Lagerstelle sein, und genug Platz muss da sein. Logistik- und Auftragsverwaltungssoftware ist sinnvoll. Das Personal muss die Prozesse kennen und mit den Lieferdiensten effizient zusammenarbeiten können. Dafür sind Schulungen und möglicherweise Change-Management notwendig.
Wofür braucht man Ship-from-Store?
Ship-from-Store ermöglicht, das volle Potential einer Omnichannel-Strategie auszunutzen. Insbesondere bei den Händlern, die erst seit Corona einen Onlineauftritt haben, aber auch bei vielen anderen Verkäufern, ist es üblich, den Onlineauftritt losgelöst von den lokalen Filialen zu haben – geradezu autark. Doch der große Vorteil der Filialen ist die lokale Präsenz – und diese sollte ausgenutzt werden!
Mit Ship-from-Store werden die Filialen und der Onlineshop verknüpft und das zentrale Lager deutlich verkleinert. Somit wird der Lagerbestand reduziert, ohne für den Kunden einen negativen Effekt zu haben, und damit auch die Kapitalbindung für den Händler. Produktbestände, die in den jeweiligen Filialen eher Ladenhüter darstellen, können so auch besser an den Kunden gebracht werden, ohne viel Mühe. Ohne größeren Aufwand kann also ein größeres Sortiment angeboten werden. Dazu kommt, dass die Versandwege verkürzt werden, da die Produkte vom nächstgelegenen Lagerort gesandt werden können. Es kann auch CO2 eingespart werden, da die Versandvorgänge optimiert werden. Das Ergebnis: Mit kürzeren Lieferzeiten und weniger umweltbelastendem Versand wird die Kundenzufriedenheit erhöht.
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