Renner-Penner-Analyse

Definition & Bedeutung

Was ist eine Renner-Penner-Analyse?

Die Renner-Penner-Analyse ist ein klassisches Instrument aus dem Handels- und E-Commerce-Controlling. Sie hilft dir als Online-Händler dabei, dein Sortiment nach Verkaufsstärke und Beliebtheit zu bewerten. Einfach gesagt: "Renner" sind deine Topseller – Produkte, die häufig verkauft werden und oft gefragt sind. "Penner" hingegen sind die Artikel, die im Shop liegen bleiben und wenig bis gar keinen Umsatz bringen.

Gerade in Zeiten hoher Marketingkosten und wachsender Konkurrenz im Online-Handel wird es immer wichtiger, genau zu wissen, welche Produkte wirklich performen und welche nicht. Die Renner-Penner-Analyse schafft hier Transparenz und liefert eine fundierte Basis für Sortimentsentscheidungen, Preisaktionen oder die Planung von Werbemaßnahmen.

Warum ist die Renner-Penner-Analyse für Online-Händler so wichtig?

In deinem Online-Shop schlummern oft stille Potenziale – aber auch versteckte Risiken. Die Renner-Penner-Analyse hilft dir, beides zu erkennen:

  • Umsatzsteigerung: Indem du Renner-Artikel gezielt promotest, steigerst du deinen Umsatz effizienter.
  • Lageroptimierung: Penner-Artikel binden Kapital und Lagerfläche. Wer sie frühzeitig erkennt, kann gezielt Abverkaufsaktionen starten oder das Sortiment bereinigen.
  • Sortimentsoptimierung: Die Analyse zeigt dir, welche Warengruppen besonders gefragt sind und wo eventuell neue Produkttrends entstehen.
  • Bessere Kaufentscheidungen: Für E-Commerce-Startups und wachsende Händler besonders wichtig: Investiere dein Budget in die richtigen Artikel.

Ein praxisnahes Beispiel: Stell dir vor, du betreibst einen Online-Shop für Sneaker. Über die Renner-Penner-Analyse findest du heraus, dass ein bestimmtes Sneaker-Modell trotz hoher Werbeausgaben kaum verkauft wird (Penner), während ein anderes Modell durch organische Nachfrage boomt (Renner). Statt weiter ins falsche Modell zu investieren, setzt du dein Marketingbudget gezielt für den Bestseller mit hoher Conversion Rate ein.

Wie funktioniert die Renner-Penner-Analyse genau?

Die Durchführung einer Renner-Penner-Analyse ist vergleichsweise simpel – und genau das macht sie so effektiv:

  • Datenbasis schaffen: Sammle Verkaufszahlen für einen bestimmten Zeitraum. Häufig werden Quartale oder Monate ausgewertet.
  • Artikel sortieren: Sortiere alle Produkte nach Verkaufsmenge oder Umsatz.
  • Kategorisieren: Teile die Produkte in Gruppen ein (siehe unten).
  • Bewerten und Maßnahmen ableiten: Analysiere, welche Renner du weiter pushen solltest und welche Penner du gegebenenfalls aus dem Sortiment nehmen oder rabattieren willst.

Bei der Renner-Penner-Analyse werden die Produkte unterteilt in:

  • Gewinner: Das sind die Verkaufsschlager. Diese Produkte verkaufen sich nicht nur sehr gut, sondern erzeugen auch noch gute Margen.
  • Renner: Diese Produkte werden häufig verkauft, aber generieren nur eine geringe Marge.
  • Verlierer: Diese Produkte verkaufen sich nicht und ergeben keine Marge.
  • Schläfer: Das sind potenzielle Gewinner-Produkte, denn sie haben eine gute Marge, werden aber (noch) zu wenig verkauft.

Für strukturierte Händler empfiehlt es sich, eine sogenannte Renner-Penner-Liste zu erstellen – eine einfache Übersicht, die alle Produkte nach ihrer Performance einordnet und schnell zeigt, wo Handlungsbedarf besteht.


Tipp: Neben der reinen Verkaufsmenge solltest du auch andere Faktoren wie Retourenquote oder Deckungsbeitrag in die Analyse einbeziehen. Ein Artikel kann viel verkauft werden, aber wenn er hohe Retourenkosten verursacht, ist er vielleicht kein echter Renner.

Welche Vorteile bietet die regelmäßige Renner-Penner-Analyse im E-Commerce?

Die regelmäßige Anwendung der Renner-Penner-Analyse bringt dir eine Reihe handfester Vorteile:

  • Bessere Planbarkeit: Du weißt, welche Artikel gut laufen und kannst deine Einkaufs- und Marketingstrategie besser abstimmen.
  • Kostenreduktion: Du vermeidest unnötige Lagerhaltung und sparst Lagerkosten ein.
  • Schnelleres Reagieren auf Trends: Neue Renner-Artikel kannst du frühzeitig erkennen und stärker bewerben.
  • Effizientere Marketingmaßnahmen: Durch gezielte Aktionen auf deine Renner-Artikel erzielst du eine bessere Conversion Rate.

Gerade wenn du mit saisonalen Produkten arbeitest – etwa Fashion, Outdoor-Artikel oder Deko – wird eine dynamische Sortimentssteuerung mit der Renner-Penner-Logik unverzichtbar.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Renner-Penner-Analyse?

Trotz ihrer Einfachheit birgt die Renner-Penner-Analyse einige Stolpersteine:

  • Falsche Zeiträume: Wer nur kurze Zeiträume betrachtet, läuft Gefahr, saisonale Effekte falsch zu interpretieren.
  • Unvollständige Daten: Retouren, Sonderaktionen oder Lieferengpässe müssen berücksichtigt werden, sonst verfälschen sie das Bild.
  • Zu starre Einteilung: Nicht jeder Artikel ist klar Renner oder Penner. Manche Produkte entwickeln sich langsam oder haben Nischenzielgruppen.

Es lohnt sich also, die Renner-Penner-Liste regelmäßig zu aktualisieren und flexibel auf neue Erkenntnisse zu reagieren.

Wie bewertet man Renner-Penner-Artikel?

Renner-Penner-Artikel sind nicht einfach nur "gute" oder "schlechte" Produkte. Ihre Bewertung hängt stark vom jeweiligen Kontext ab:

  • Ein Artikel kann im Sommer ein Renner sein und im Winter ein Penner.
  • Ein Penner-Artikel könnte gezielt als Nischenprodukt gehalten werden, um spezielle Zielgruppen zu bedienen.
  • Manche Produkte haben einen hohen symbolischen Wert für deinen Shop und sollten trotz niedriger Verkaufszahlen nicht sofort aussortiert werden.

Daher: Die Renner-Penner-Analyse ist ein starkes Werkzeug – aber immer im Zusammenspiel mit deinem Fachwissen über Markt, Kunden und Sortiment.

Wie unterstützt Hublify die Durchführung einer Renner-Penner-Analyse?

Mit der Commerce Plattform Hublify kannst du deine Renner-Penner-Analyse mit vorgefertigtem Template besonders effizient gestalten. Über die Module Order Management, Warenwirtschaft und PIM erhältst du auf Knopfdruck alle notwendigen Verkaufs-, Lager- und Produktdaten, um Renner und Penner in deinem Sortiment treffsicher zu identifizieren. Zusätzlich ermöglichen flexible Filter und Reports eine tiefergehende Auswertung – perfekt, um sofort Maßnahmen abzuleiten und dein Sortiment profitabler zu steuern.

 

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